Surround Mastering MS-Richtungsmischer DIMENSIONS
Der 3-dimensionale elliptische Equalizer ermöglicht die Reduktion der Basisbreite zu niedrigen Frequenzen hin sowohl in der Raumbreite wie in der Raumtiefe. Aufgrund der Hörphysiologie ist Richtungshören erst ab Frequenzen oberhalb von 300 Hz möglich. Dies hat mit dem Abstand unserer Ohren und der Reaktionszeit des Gehirns zu tun. Es ist daher nicht erforderlich, Frequenzen unterhalb von 300 Hz mehrkanalig zu übertragen. Das altbekannte Prinzip des Subwoofers nutzt diese Eigenschaft des menschlichen Gehörs aus.

3-dimensionaler elliptischer Equalizer im Surround Mastering Richtungsmischer
Dieser Effekt ermöglicht es die tiefen Frequenzen praktisch in mono zu übertragen ohne das der räumliche Eindruck verloren geht. Da in diesem Frequenzbereich zumindest bei Musikprogramm der größte Teil des Pegels auftritt, kann dieses Verfahren dazu benutzt werden, die Kompatibilität des Programmmaterials zu erhöhen.

Verbesserung der Kompatibilität
Besonders bei Einsatz von Überbasiseffekten ist der Einsatz dieses Verfahrens empfehlenswert. Letztendlich beruhen alle Basis-Verbreiterungseffekte darauf, dass die Kanäle gegenphasig miteinander verkoppelt werden. Reduziert man die Basisbreite nun bei tiefen Frequenzen reduziert man gleichzeitig auch die in diesem Frequenzbereich auftretenden Auslöschungen durch die gegenphasigen Anteile in den verschiedenen Kanälen ohne die gewünschten Effekte der Basisverbreiterung zu beeinflussen.

Auch in Hinblick auf die Kompatibilität ist die Reduktion der Basisbreite bei den niedrigen Frequenzen vorteilhaft. Gewinnt man aus einem 'breitgezogenem' Stereosignal ein Monosignal so erhält man die am stärksten hörbaren Auslöschungen durch die in beiden Kanälen gegenphasigen Anteile im Bereich der niedrigen Frequenzen, da hier ja auch die höchsten Pegel vorkommen. Reduziert man nun die Basisbreite im Bassbereich, sind diese Probleme wesentlich geringer. Diese Verfahrensweise lässt sich ohne weiteres auf die 5.1-Technik übertragen.

Problematik von Surround bei Consumer-Anlagen
Der elliptische Equalizer hilft bei der Lösung eines für die 5.1 Technik im Heimbereich auftretenden Problems. Fast alle Consumer-Surround-Anlagen verfügen nur über einen Tieftonlautsprecher der dann aber nicht, wie für den LFE-Kanal vorgesehen nur bis 50 oder 70 Hz arbeitet sondern den wesentlichen Teil der Tieftonübertragung nach dem Subwoofer-Prinzip übernimmt. Damit ist er, je nach Qualität und Preis der Heimanlage unter ungünstigen Umständen für den Frequenzbereich bis herauf zu 300 Hz zuständig. Der wirtschaftliche Vorteil liegt auf der Hand. Man kommt mit einem leistungsfähigen Verstärker/Lautsprechersystem aus und kann aufgrund der Amplitudenstatistik (Anteil der Pegel der verschiedenen Frequenzen über den gesamten Übertragungsbereich) für die Mittel-Hochtöner kleine billige Lautsprecher und Verstärker mit ein paar Watt Leistung verwenden. Allerdings hat dies natürlich den Nachteil, dass die grundsätzliche Konzeption der Kanalzuordnung des 5.1 Verfahrens auf den Kopf gestellt wird. Der Subwoofer bekommt nämlich hier nicht nur die Signalanteile des LFE, sondern auch die Signalanteile aller Kanäle unterhalb von etwa 300 Hz. Hierduch können erhebliche Kompatibilitätsprobleme auftreten. Treten im Frequenzbereich unterhalb der Grenzfrequenz des jeweiligen Subwoofersystems Signalanteile mit unterschiedlichen Phasenlagen in den verschiedenen Kanälen auf, so kommt es bei der Addition der einzelnen Signale, aus denen ja in Verbindung mit einer Tiefpassfilterung das Subwoofersignal gebildet wird zu Auslöschungen. Dadurch wird der Teil des Tieftonsignals, der in verschiedenen Kanälen relevante Phasenunterschiede aufweist in der Addition pegelmäßig mehr oder weniger stark reduziert. Dies kann bei Ausnutzung von räumlichen Effekten durch Laufzeit zu einer auf der Abhöranlage im Mischraum nicht kontrollierbaren Verfälschung der Wiedergabe beim Konsumenten führen. Durch die Reduzierung der Übersprechdämpfung mithilfe der elliptischen Equalizer wird dieses Problem zumindest start vermindert, ohne dass man in der Nutzung räumlicher Effekte eingeschränkt wird.

Hörphysiologische Vorgaben
Um eine hörbare Reduktion der Basisbreite zu vermeiden, muss die Übersprechdämpfung bei 300 Hz noch so groß sein, dass eine eindeutige Links/Rechts-Ortung möglich ist. Ab einem Pegelunterschied zwischen zwei Kanälen von 15 dB hört man nur noch den lauteren Kanal. Daher wurden die Mittelstellungen der Frequenzregler auf eine Übersprechdämpfung von 15 dB bei 300 Hz geeicht. In dieser Stellung erhöht sich die Übersprechdämpfung mit 6 dB pro Oktave zu den höheren Frequenzen hin. Zu den niedrigeren Frequenzen verringert sich das Übersprechen bis auf 0 dB bei ca. 40 Hz. Durch Linksdrehung verschiebt man die 15 dB-Frequenz und damit natürlich den gesamten Frequenzverlauf zu niedrigeren Frequenzen. Dreht man nach rechts verschiebt sich die Kurve zu den höheren Frequenzen. Damit wird abhängig vom Programmmaterial - die Reduktion der Basisbreite auch hörbar. Die Grenze des Regelbereiches liegt bei 1000 Hz für 15 dB Übersprechen.

Die Realisierung
Zwei Regler sind vorhanden. Der Regler WIDTH-EEQ beeinflusst das 'Links nach Rechts' Übersprechen. Für die hinteren Kanäle SL und SR erfolgt eine Verkopplung zwischen den beiden Kanälen direkt. Im Frontbereich werden alle 3 Kanäle, L, C und R miteinander verkoppelt. Es wird also ein Übersprechen von L nach C, C nach R und L nach R erzeugt. Der Regler DEPTH-EEQ beeinflusst das 'Vorn nach Hinten' Übersprechen. Hier wird Übersprechen zwischen SL und L, SL und C, SR und R und SR und C erzeugt. Die Beeinflussung des Center-Kanals kann durch die Taste CENTER OFF blockiert werden. Beide Regelsysteme sind getrennt einschaltbar.

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